Natürliche Verpackungs-Vielfalt
Eine Verpackung muss heutzutage viel leisten, vor allem im Bereich der Naturkosmetik: Zum einen soll sie den VerbraucherInnen eine Orientierungshilfe bieten und das Produkt so ausführlich und klar wie nur möglich beschreiben. Zum anderen soll sie schön aussehen, praktisch im Gebrauch sein, Stabilität und Sicherheit für das Produkt gewährleisten.
Das sind knifflige Herausforderungen, denen wir uns bei Speick Naturkosmetik gerne vielseitig stellen. Unser Grundsatz lautet dabei: "So viel wie nötig, so wenig wie möglich." Wir haben allen Interessierten hier eine Übersicht zu den eingesetzten Verpackungsmaterialien bei Speick Naturkosmetik erstellt – und beantworten hier auch die wichtigsten Fragen zu Nachhaltigkeit und Recyclingfähigkeit.
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Ein unverpacktes Kosmetikprodukt kann durch den Verzicht auf Packmittel natürlich nur an erster Stelle stehen. Seit einigen Jahren wächst der Trend unverpackter Produkte und auch wir versuchen, wo nur möglich, unverpackte Produkte anbieten zu können. Leider ist das jedoch nur in den seltensten Fällen möglich. Bei festen Produkten, wie unseren Seifenstücken, bieten wir bereits viele Produkte unverpackt an. Diese Seifen werden ohne eine weitere Umverpackung durch Faltschachtel, Banderole oder Zellulose-Folie „nackt“ im Display verkauft.
Ein Etikett auf der Unterseite der Seife zeigt alle deklarationspflichtigen Angaben (wie die Inhaltsstoffe) an. Bei flüssigen Produkten wie unseren Duschgels, Shampoos oder Deos kann auf die Verpackung nicht so einfach verzichtet werden. Sie benötigen eine sogenannte Primärverpackung. Im Unverpacktladen ist das der Kanister, aus dem sie abgefüllt werden. In unserem Sortiment sind es Tuben, Flaschen oder auch 5L-Kanister für den Eigengebrauch. Hier geht's zur Übersicht aller Produkte in Kanistergröße.
Die Verwendung bestimmter Rohstoffe und auch die Art der Herstellung ermöglichen es an vielen Stellen nicht, einfach aus einem flüssigen ein festes Produkt zu machen. Insofern lässt sich häufig noch nicht auf eine Primärverpackung verzichten.
Entsorgung: Bodenetikett der Seife vor Gebrauch abnehmen und im Restmüll entsorgen.
Glas kann immer recycelt werden, wenn es im Altglas entsorgt wird. Damit scheint es auf den ersten Blick oft die bessere Alternative zu Plastik zu sein. Wirft man einen Blick auf die Gesamt-CO2-Bilanz ist das jedoch nicht zwingend der Fall – denn bei der Herstellung von Glas wird extrem viel CO2 ausgestoßen: Glas ist vergleichsweise schwer, muss für den Versand noch zusätzlich bruchsicher verpackt werden und sorgt für hohe Transportkosten.
Außerdem bringt Glas im Badezimmer natürlich auch immer ein Sicherheitsrisiko mit sich – niemand möchte schließlich Scherben in der Dusche, im Waschbecken oder auf den Fliesen haben. Manche Produkte ließen sich in Glas auch einfach gar nicht realisieren, so z. B. unsere Deo Sticks.
Insofern setzen wir Glas mit großem Bedacht ein – Glas kommt vor allem bei Produkten wie unseren Deo Sprays, Düften oder einigen Rasierprodukten zum Einsatz.
Entsorgung: Glas und Sprühkopf oder Verschlusskappe voneinander trennen. Glas im Altglas entsorgen. Sprühkopf im Restmüll entsporgen. Verschlusskappe im gelben Sack entsorgen.
Der Einsatz von Kunststoffverpackungen wird kontrovers diskutiert. Dennoch sind Kunststoffverpackungen speziell in der Kosmetik kaum wegzudenken. Sie bieten optimalen Produktschutz und sind im Vergleich zu Glasverpackungen um ein Vielfaches leichter. Außerdem zerbrechen sie nicht, wenn sie beispielweise im Badezimmer auf den Boden fallen und bergen mithin kein Sicherheitsrisiko. Aufgrund ihres geringen Gewichts, auch im Hinblick auf das Thema Transport, und der niedrigeren Verarbeitungstemperatur haben Kunststoffverpackungen einen deutlich niedrigeren CO2-Fußabdruck als Glasverpackungen. Bei uns kommen unterschiedliche Kunststoffe zum Einsatz:
Rezyklate: In Deutschland sorgen die Dualen Systeme dafür, dass Kunststoffverpackungen – sofern sie von den KonsumentInnen korrekt im gelben Sack/der gelben Tonne entsorgt werden – sortiert und in der Regel recycelt werden. Dies wird auch als Post-Consumer Rezyklat (PCR) bezeichnet. Diese Rezyklate können in neuen Produkten zum Einsatz kommen. Durch den Verzicht auf Neukunststoff können wertvolle Ressourcen geschont und Kunststoffe langfristig im Kreislauf gehalten werden, wobei die Anzahl der Recyclingzyklen von der Materialreinheit und den Eigenschaften des Kunststoffs abhängt.
Das in unseren PET-Verpackungen verwendete Rezyklat stammt aus dem Kreislauf für Einweg-Getränkeverpackungen und ist deshalb für den Einsatz in Lebensmittel- und Kosmetikverpackungen geeignet. Seit 2020 sind unsere Flüssigseifen-Flaschen aus 100% Rezyklat (rPET). Im Jahr 2024 haben wir dadurch ca. 857kg* an erdölbasiertem Neu-Kunststoff eingespart. Eine Herausforderung stellen hingegen PP und PE Rezyklate aus der haushaltsnahen Sammlung (gelber Tonne/gelber Sack) dar. Es sind umfangreiche, kostenintensive Tests notwendig, um sicherzustellen, dass keine ungewollten Stoffe aus den Verpackungen in unsere Produkte migrieren. Wir arbeiten daher gemeinsam mit unseren Partnern an Lösungen, wie wir auch bei diesen Kunststoffarten künftig recycelte Materialien in unseren Verpackungen einsetzen können.
Ein Teil unserer PE-Etiketten, die mit unseren Produkten nicht direkt in Kontakt kommen, enthält 50% PCR-Anteil in der PE-Folie.
Eine weitere Möglichkeit auf Neukunststoffe zu verzichten, findet ihr unter Verpackungsarten „Mehrweg-Pfandsystem“ beschrieben.
Biobasiertes Polyethylen (PE): Seit 2016 setzen wir biobasiertes PE, kurz Bio PE, aus dem nachwachsenden Rohstoff Zuckerrohr ein. Das Material ist identisch zu erdölbasiertem PE – hat also dieselben chemischen und mechanischen Eigenschaften. Laut Hersteller verursacht Bio PE bei der Herstellung im Vergleich zu konventionellem PE allerdings ca. 4 kg weniger CO2 pro kg Kunststoff, denn das Zuckerrohr selbst trägt über die Fotosynthese dazu bei, dass CO2 aus der Atmosphäre gebunden wird. Mit den nach der PE-Erzeugung verbleibenden Zuckerrohr-Pflanzenteilen wird Strom erzeugt. All unsere Tuben, sowie die Flaschen der Speick Duschgele und Body Lotions enthalten je nach Packmittel zwischen 88% und 97% Bio PE**.
Die Verpackungen sind biobasiert und recyclingfähig, aber nicht biologisch abbaubar und müssen über den gelben Sack/gelbe Tonne entsorgt werden. Sie werden somit auch dem Wertstoffkreislauf wieder zugeführt.
Polypropylen (PP): Bei der Materialwahl achten wir auf einen möglichst geringen Materialeinsatz, um Ressourcen und Gewicht bei unseren Packmitteln zu sparen. Bei unserem Rasierseifentiegel sowie bei den meisten Verschlüssen unserer Tuben- und Flaschenprodukte verwenden wir sortenreines Polypropylen (PP), das eine festere Materialbeschaffenheit als bspw. PE hat. Auch PP lässt sich als Monomaterial über die Entsorgung im gelben Sack/der gelben Tonne wieder dem Wertstoffkreislauf zufügen.
Entsorgung: Verpackungen aus Kunststoff-(Rezyklaten) werden über die gelbe Tonne/den gelben Sack entsorgt. Idealerweise werden dabei Verschlüsse, Pumpen und Flaschen voneinander getrennt.
*bezogen auf die Absatzmenge im Jahr 2024
**Berechnung des Bio PE Anteils bei den Tuben ohne Verschluss, bei den Flaschen ohne Etikett
Eine Verpackung muss viele Funktionen vereinen und sollte – für uns – immer so ökologisch wie möglich sein. Bei manchen Produkten, insbesondere bei flüssigen oder pastösen Produkten, ist dies nicht immer einfach und nicht immer offensichtlich.
Ein Großteil unseres Sortiments ist in BIO PE verpackt. Bei einigen Produkten – wie z.B. unseren Speick Thermal Sensitiv Gesichtscremes, ist jedoch die Verwendung von Aluminiumtuben besser geeignet. Warum? Aluminiumtuben sind für Luft und damit Sauerstoff undurchlässig und schützen so empfindliche Produkte vor dem Verderben. Außerdem ist Aluminium unbegrenzt häufig und ohne Qualitätsverlust vollständig recycelbar und hat darüber hinaus ein geringes Eigengewicht.
Entsorgung: Im Recyclingabfall entsorgen.
Viele Produkte unseres Sortiments sind in Kartonverpackungen, Faltschachteln oder Displays verpackt. Hier gilt als Mindeststandard eine FSC-Zertifizierung und ein bestimmter Anteil an Altkarton. FSC steht für „Forest Stewardship Council“ und ist ein internationales Zertifizierungssystem für die Waldwirtschaft. Die weltweit gültigen Prinzipien garantieren, dass Holz- und Papierprodukte mit dem FSC-Siegel aus verantwortungsvoll bewirtschafteten Wäldern stammen.
Einige Papierprodukte, wie z.B. die Faltschachtel unserer "Für Dich" Geschenkseife, enthalten außerdem recyceltes Papier. Übrigens: Auch alle unsere Geschäftspapiere wie Rechnungen bis hin zum Drucker- und Kopierpapier sind FSC-zertifiziert und/oder Recyclingmaterialien.
Entsorgung: Im Altpapier entsorgen.
Mehrwegsysteme sind bislang hauptsächlich durch Getränkepfandflaschen bekannt. Gemeinsam mit zerooo und anderen Brands bieten wir unseren KundInnen diese verpackungssparende Lösung jetzt auch für Kosmetikartikel. Duschgel und Body Lotion der Organic 3.0 Serie machen seit Oktober 2024 den Anfang und werden in wiederverwendbaren 300ml zerooo PET PFandflaschen abgefüllt. zerooo steht dabei für „zero waste“: Neukunststoff wird eingespart und Einweg-Abfall vermieden. Die Flaschen werden von vornherein so designed, dass eine Mehrfachverwendung der Flasche oder ein sortenreines Recycling möglich ist. Entleerte zerooo-Flaschen werden durch ein ausgefeiltes Pfandsystem wieder in den Markt zurückgeführt, so dass ein Kreislauf entsteht. Selbstverständlich werden dabei alle wichtige Reinigungsschritte und Qualitätskontrollen streng eingehalten. Ein wichtiger Effekt dieses Reuse-Prinzips ist, dass durch den Verzicht auf Neukunststoff klimaschädliche CO2 Emissionen gesenkt werden.
Die Umsetzung ist einfach: Für jedes gekaufte Produkt in zerooo-Pfandflaschen wird ein Pfandentgelt von 0,50€ erhoben. Die Pfandrückgabe erfolgt bei teilnehmenden Händlern.
Die Flasche kann bis zu 10 x wiederbefüllt und im Anschluss daran zu 100% recycelt werden: aufgrund ihres Monomaterials können die Flaschen (PET) und Verschlüsse (PP) am Ende ihres Produktlebenszyklus getrennt voneinander sehr gut ihren jeweiligen Material-Stoffkreisläufen zugeführt, aufbereitet und als Rezyklat wieder einsetzbar gemacht werden.
Entsorgung: Mehrweg statt wegwerfen! Die 300 ml zerooo Mehrweg-Pfandflaschen inkl. Deckel dem Mehrwegsystem wieder zuführen: durch Rückgabe in der SPEICKwelt Stuttgart und Konstanz, im SPEICKshop Leinfelden sowie an Kassen teilnehmender Händler und Mehrweg-Pfandautomaten im Lebensmitteleinzelhandel. Übersicht Leergut-Abgabepunkte: https://zerooo.com/mehrwegweiser/.
